Die Zwölftklässler des Leistungs- und des Zusatzkurses Geschichte organisierten am Freitag, den 24. März ein Treffen mit der Europaabgeordneten Dr. Renate Sommer. Zwei Stunden lang beantwortete die gebürtige Bochumerin die Fragen der zuhörenden Schülerinnen und Schüler.

Gleich nach der herzlichen Begrüßung durch den Schulleiter stellte Frau Dr. Sommer ihre Fachbereiche vor, die sowohl in den Gebieten der Lebensmittelindustrie, als auch im allgemeinen Gesundheitswesen liegen. Bei Fragen zur Beziehung zwischen der EU und der Türkei gilt sie zudem als führende Expertin innerhalb des Europaparlaments. Bei solch einer großen Spanne von Aufgabengebieten stellt sich ihr Arbeitstag selbstverständlich sehr strikt und arbeitsintensiv dar, nicht nur aufgrund des ständigen Pendelns zwischen ihrem Wohnort Herne und dem Parlament in Brüssel. Außer am Wochenende finde sich kaum Zeit für private Aktivitäten, so Frau Dr. Sommer. Trotz dieser Fülle an Verantwortungen böte die Arbeit als Abgeordnete dennoch einen sehr erfüllenden und abwechslungsreichen Alltag.

Durch ihre direkte Mitarbeit in der Beziehung zur Türkei gab es in diesem Bereich ganz besonders viel Gesprächsbedarf bei den Schülerinnen und Schülern. Die gestellten Fragen zeigten, wie interessiert die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten bereits an der Politik sind, vor allem mit den anstehenden Bundestagswahlen im Hinterkopf. Und da ist es natürlich sehr hilfreich vorher eine Bundestagsabgeordnete zu Gast zu haben, durch welche die Millionen Einwohner des Ruhrgebiets in Europa repräsentiert werden. Oft wurde deutlich, wie gut Frau Dr. Sommer in diesem Bereich informiert war. Sie erklärte den Schülerinnen und Schülern worauf einzelne Handlungen des Türkischen Präsidenten Erdogan abzielten und wie die EU darauf reagieren könnte. Sie zeigte sich sehr kritisch bei der Möglichkeit, die Türkei weiterhin zu verärgern, lehnte aber auch einen EU-Beitritt kategorisch ab. Frau Dr. Sommer machte die gegenseitige Abhängigkeit deutlich und drückte ihre Zuversicht hinsichtlich der deutsch-türkischen Beziehungen aus.

Doch nicht nur die Türkei war Thema des Besuchs, auch bei Fragen zum Brexit und dem neuen US-Präsidenten Trump beantwortete sie jede Frage ausführlich. So würde sie Schottland beispielsweise „mit Kusshand“ in der EU begrüßen, einem Freihandelsabkommen mit den USA aufgrund von Lebensmittelregularien allerdings ablehnend gegenüber stehen. Ihre bereits etwas längere Zeit zurückliegende Ablehnung der sogenannten „Lebensmittelampel“ begründete sie ebenfalls schlüssig und konnte auch dadurch den Schülerinnen und Schülern die Arbeit, die hinter einem Parlamentsentscheid steht, näherbringen und veranschaulichen. Mithilfe einiger Anekdoten aus ihren nunmehr vier Legislaturperioden im Europaparlament sorgte sie immer wieder für eine lockere und freundliche Atmosphäre. Wahrscheinlich auch deswegen zeigten sich die Schülerinnen und Schüler während der zwei Stunden durchgängig interessiert. Ihnen wurde deutlich, mit wie viel Verantwortung ein Abgeordneter zu kämpfen hat und wie die Arbeit in Brüssel abläuft. Dieses Wissen mit ins Abitur zu nehmen wird gerade in den Sozialwissenschaften einige Aufgaben erleichtern, was bestimmt ein Ansporn für die Schulleitung sein dürfte, im nächsten Jahr eine entsprechende Veranstaltung zu wiederholen.

Tim Kästner, Jgst. 12

Ich hatte auch das Gefühl, dass sich sehr viele interessiert und auch aufgezeigt haben. Da kam nicht einfach jemand aus Brüssel und hat was langweiliges erzählt. Es war halt echt interesseant, denn auch wenn man nicht so viel Ahnung von Politik hat, hat Fr. Dr. Sommer alles sehr anschaulich erklärt.

Jule H., Jgst. 12

Ich fand es sehr interessant, weil wir einmal über ganz aktuelle Themen geredet haben, aber auch generell, wie ihr Leben so abläuft. Das fand ich halt interessant, weil man so einen Einblick aus erster Hand in das Leben und die Arbeit einer Politikerin bekommen hat.

Nele B., Jgst.12

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