Premiere am EBG: Die Juniorwahl wurde am 20.09. und 21.09.2017 zum ersten Mal durchgeführt. Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis Q2 waren wahlberechtigt – die Staatsangehörigkeit spielte dabei ebenso wenig eine Rolle wie das Alter. Insgesamt nahmen 83,41% der Wahlberechtigten ihr Wahlrecht wahr.

Die Idee der Teilnahme entstand bereits vor den großen Ferien im damaligen EF Grundkurs Sozialwissenschaften von Herrn Unger, als man sich im Kontext der Landtagswahl damit beschäftigte, wie junge Menschen stärker für Politik und Demokratie begeistert werden könnten. Das Angebot der Juniorwahl kam da sehr gelegen, denn die Juniorwahl ermöglicht es, auf realitätsnahe Weise die Abläufe einer Bundestagswahl nicht nur theoretisch kennenzulernen, sondern diese auch praktisch handelnd zu erfahren.

Somit wurde das EBG angemeldet und befand sich als einzige Schule in Castrop-Rauxel in einem Kreis von bundesweit über 3500 Schulen. Unterstützung für das ambitionierte Vorhaben kam von allen Beteiligten der Schulgemeinde, insbesondere die knapp zwanzig freiwilligen Wahlhelferinnen und Wahlhelfer aus der Q1 seien an dieser Stelle positiv hervorgehoben, da sie nicht nur vorab die beteiligten Klassen nochmals über die Wahlabläufe informierten, sondern auch in verschiedenen Schichten für reibungslose Abläufe der Juniorwahl garantierten und auch der interessierten Presse Rede und Antwort standen.

Für den Großteil der Schüler war es die allererste Wahl, an der sie teilnehmen durften. Natürlich handelt es sich hierbei nicht um eine Wahl, die den tatsächlichen Bundestag beeinflusst, allerdings sind die hier erzielten Ergebnisse trotzdem repräsentativ und werden auch ausgewertet.

Ganz authentisch – wie bei einer echten Wahl – haben alle Wahlberechtigten im Voraus eine Wahlbenachrichtigung durch die Klassen- bzw. Kurslehrer bekommen, die sie dann auch zur Wahl mitbringen mussten. Anders als bei einer richtigen Wahl kamen die Schüler jedoch nach Klassen geordnet zu festgesetzten Zeiten in das Wahllokal im Selbstlernzentrum, natürlich um etwas Ordnung in das Ganze zu bringen. Im Wahllokal selbst ging es dann wieder zu wie bei einer echten Wahl – mit echten Stimmzetteln, Wählerverzeichnis, Wahlurne und allem drum und dran. Jeder, der wählen wollte (natürlich wurde niemand gezwungen, der nicht wollte), musste sich bei den Wahlhelfern – freiwilligen Helfern aus der Jahrgangsstufe Q1 – melden, bekam einen Stimmzettel, ging in die Wahlkabine, wählte, faltete den Stimmzettel zwei Mal in der Mitte durch und warf ihn in die Wahlurne – also genau wie bei einer echten Wahl.

Genau wie bei der echten Wahl musste sich natürlich auch bei unserer Wahl jemand am Ende (in unserem Falle am Freitag in der 5. & 6. Stunde) hinsetzen und die knapp 650 Stimmzettel auszählen. Diese Aufgabe übernahmen zehn der Wahlhelfer mit der Unterstützung von Herrn Unger und Frau Puls. Wie es wahrscheinlich jeder kennt, der schon einmal Wahlhelfer war, kann es beim Auszählen von so vielen Stimmen auch mal zu einem Fehler kommen, der dann aber auch leider wieder gefunden und korrigiert werden muss. Auch wir bildeten keine Ausnahme dieser inoffiziellen Regel. Nach dem ersten Auszählen fehlten auf einmal Stimmen – und das nicht wenige! Es fehlten uns etliche Zweitstimmen – zum Teil auch Zweitstimmen einer ganzen Partei, die wir dann erst einmal wiederfinden mussten – und bei den Erststimmen waren es sogar noch weitaus mehr, davon fehlten uns mehr als 100 Stück. Nach kurzer Besprechung stand fest: Wir müssen noch einmal von Null anfangen. Beim zweiten Versuch hat dann aber alles hingehauen und mit der Anzahl der Wähler übereingestimmt. Auch wenn es dann doch noch funktioniert hat, wir mussten dann doch trotzdem noch länger bleiben und weiter auszählen. Der Großteil der Wahlhelfer – inklusive Herrn Unger – hatten bereits seit 11:35 Uhr Wochenende und doch zählten wir alle noch bis 14.25 Uhr. Dann fehlten nur noch die Unterschriften von vier SchülerInnen, um das ganze abzusegnen und wir wurden – endlich – ins Wochenende entlassen.

Timo Eismann, Jgst. 11

Wahlhelfer

Die Idee der Juniorwahl ist sehr gut und wurde von unserer Schule auch gelungen umgesetzt.

Als zum großen Teil nicht Wahlberechtigte war es für uns Jugendliche interessant, auch einen Einblick „hinter die Kulissen“ eines realitätsnahen Wahlvorgangs zu bekommen und natürlich auch aktiv ein Teil davon zu sein. Wir haben gelernt, unter welchen Voraussetzungen richtig gewählt wird – etwas worauf wir in unserem späteren Leben oft zurückgreifen können.

Für uns ältere Schüler (EF-Q2) hat diese Wahl eine Möglichkeit geboten, uns mit dem breiten Thema Politik auseinanderzusetzen und schon frühzeitig zu überlegen, welche Interessen wir vertreten und welcher Partei wir uns zugehörig fühlen.
Und besonders gut war, dass Schüler die Rolle eines Wahlhelfers einnehmen konnten, da wir so ein Gefühl für die unterschiedlichen Aufgabenbereiche bekommen haben.

Da dies die erste Juniorwahl an unserer Schule war und wir noch nicht ganz vertraut mit ihr waren, gibt es natürlich auch Dinge die wir in Zukunft zu verbessern wissen, v.a. beim Auszählen der Stimmen. Wichtig war hier für uns, die Fehler herauszufinden und dann erneut auszuzählen, auch wenn sich dies als sehr zeitaufwändig erwiesen hat.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es trotz kleiner Probleme eine gelungene Wahl war, die mir in der Rolle der Wahlhelferin auch viel Spaß gemacht hat.

Kopika Kesavan, Jgst. 11

Wahlhelferin

Bei der nächsten Juniorwahl wird das EBG wieder teilnehmen.

An dieser Stelle wird das Ergebnis bewusst nicht kommentiert, vielmehr soll es nun vor dem Hintergrund des realen Bundestagswahlergebnisses als Diskussionsgrundlage im Unterricht, in der Pause, im Lehrerzimmer und auch zu Hause dienen.

Tim Unger, StD

Fachvorsitzender Politik/Wirtschaft / Sozialwissenschaften

Und so haben die Schülerinnen und Schüler des EBG gewählt

(größere Ansichten finden Sie in der Galerie unten)

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