Maja’s Reisetagebuch – le journal de Maja

Montag, 23. September

Am Montagmorgen um 8 Uhr begann für uns die Reise nach Frankreich. Für viele von uns war es der erste Besuch beim europäischen Nachbarn. Die Gruppe, bestehend aus 17 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 8 sowie Herrn Rohmann, Herrn Klur und Frau Knaup, war sehr aufgeregt. Wir freuten uns alle sehr auf die Woche und gleichzeitig fragten wir uns auch: „Wird mein Austauschpartner mich mögen? Werde ich mich in der Gastfamilie und in Frankreich zurechtfinden?“

Gepäck verstaut, Eltern verabschiedet, Platz im Bus ergattert – und los ging’s! Insgesamt waren wir dann 9 Stunden unterwegs. Die Zeit ging schnell rum und dann kamen wir auch gegen 17 Uhr am Rathaus von Vincennes, der Partnerstadt von Castrop-Rauxel, vor den Toren von Paris an. Dort wurden wir freudig von unseren Austauschpartnern begrüßt und kamen das erste Mal ins Gespräch. Anschließend nahmen uns die stellvertretende Bürgermeisterin von Vincennes, die Schulleiterin unserer Partnerschule, dem Collège Francoise Giroud, begleitet vom stellvertretenden Schulleiter, den französischen Lehrern und den Gastfamilien in Empfang. Es gab für alle Getränke, Plätzchen und ein Gastgeschenk der Stadt Vincennes für jeden deutschen Gast. Nach dem Empfang gingen wir alle mit unseren Austauschpartnern nach Hause und haben dort den Abend in den Gastfamilien ausklingen lassen.

Dienstag, 24. September

Am Dienstagmorgen startete der Tag für uns um 8 Uhr in unserer französischen Partnerschule. Dort wurden wir vom stellvertretenden Schulleiter, der französischen Deutschlehrerin Madame Lair und unseren deutschen Lehrern begrüßt und dann in verschiedene Gruppen aufgeteilt.

Die Hälfte unserer Gruppe hat den Vormittag in französischen Klassen miterlebt. Die andere Hälfte hat den Vormittag mit ihren Austauschpartnern zunächst in der Sporthalle und dann in Workshops verbracht. Um ca. 12 Uhr gab es für alle Essen in der französischen Mensa – mit Musik im Hintergrund! Die Mittagspause war für uns fast zwei Stunden lang, für uns Deutsche war das sehr lang, da wir eine so lange Mittagspause nicht gewohnt sind und außerdem nicht ins Gebäude durften, sondern auf dem sehr engen Schulhof bleiben mussten. Aber dank unserer Lehrer konnten wir dann doch ins Gebäude, uns ein wenig aufwärmen und das französische CDI (Schülerbücherei/Selbstlernzentrum) besichtigen. Nach der Pause wurden dann die Gruppen getauscht und die eine Gruppe ging in den französischen Unterricht, während die andere in die Sporthalle und anschließend in Workshops gegangen ist.

Um 17 Uhr war dann der lange Schultag zu Ende. Es war spannend und interessant den französischen Schulalltag mitzuerleben, außerdem hat jede Gruppe jeweils mindestens eine Stunde Sport gemacht. Nach der Schule sind dann einzelne Schülerinnen und Schüler mit ihren Partnern noch zum Sport oder anderen Freizeitaktivitäten gegangen. Den Abend verbrachten wir dann wieder in den Gastfamilien, wo meistens – anders als bei uns in Deutschland –  erst gegen 20 Uhr oder später mit der Familie gegessen wurde. Dann ging ein langer Tag zu Ende.

Mittwoch, 25. September

Der Morgen begann für uns alle um 8.30 Uhr. Wir trafen uns dieses Mal an der Metrostation vor dem Vincennes-Schloss, die aber mehrere Ausgänge hat. Trotzdem hatten wir uns dann nach einigen Minuten versammelt und es auch durch die Ticketkontrolle geschafft. Leider war das Wetter nicht so gut, aber wir haben uns trotzdem auf dem Weg zum Montmartre begeben. Wir sind dorthin mit der Metro gefahren und haben es sogar geschafft mit der ganzen Gruppe umzusteigen. Es war für uns alle etwas Neues, diese vielen Menschen in der Metro zu sehen und das schnelle Ein- und Aussteigen mitzuerleben. Als wir am Fuße des Sacre-Coeur an der Metrostation Anvers in Montmartre ankamen, erwartete uns noch mehr Regen. Das schlechte Wetter hielt uns aber nicht auf, wir sind trotzdem die vielen Treppen hochgelaufen und haben uns dann vor dem Sacre-Coeur Paris „von oben“ angeschaut. Nachdem die ersten Fotos gemacht worden waren, gingen wir auch alle in die Kirche. Durch das schlechte Wetter fiel unsere geplante Stadtrallye durch das Viertel buchstäblich ins Wasser, aber als der Regen nachließ, haben uns die Franzosen bei einem Spaziergang berühmte Häuser, Straßen und Plätze in diesem Viertel gezeigt. Anschließend hatten wir noch ein wenig Zeit um auf und um dem berühmten Place du Tertre Souvenirs und Postkarten zu kaufen. Viele stärkten sich auch bei einer typisch französischen Crêpe und erkundeten noch mal in Kleingruppen die Umgebung. Danach haben wir uns wieder auf den Weg zur nächsten Metrostation gemacht und sind von dort aus wieder zurück, quer durch Paris, nach Vincennes gefahren und haben den restlichen Tag in den Gastfamilien bzw. mit unseren Gastschülern verbracht. Einige sind dann noch ins Zentrum von Vincennes gegangen oder haben wieder ihre Partner bei deren üblichen Freizeitaktivitäten begleitet.

Donnerstag, 26. September

Am Donnerstagmorgen trafen wir uns um 9 Uhr. Dieses Mal fuhren wir nicht mit der Metro, sondern mit einem Reisebus, die Fahrzeit betrug zwei Stunden. Der Bus brachte uns dann über den Periphérique, die Stadtautobahn um Paris herum, zu unserem Ausflugsziel: An diesem Tag stand ein Ausflug der gesamten Gruppe in die Normandie in das Künstlerdorf Givenchy auf dem Programm. Angekommen im Museum haben die deutschen Schülerinnen und Schüler im Museum erst einmal Audioguides (in deutscher Sprache) bekommen, während die französischen Schüler eine Führung hatten um im dortigen Museum die Werke einiger Impressionisten, insbesondere Claude Monets, kennenzulernen. Es waren interessante Bilder, über die wir durch die Audioguides noch mehr erfahren haben. Anschließend hatten wir eine Pause und haben uns mit der gesamten Gruppe bei einem Piquenique gestärkt und unser mitgebrachtes Lunchpaket gegessen. Danach sind wir dann in  die „Jardins de Monet“ (Gärten des Malers Monet) gegangen, um diese zu besichtigen. Dort wurden unglaublich viele Fotos gemacht und viele schöne Pflanzen gesehen. Außerdem ist in diesem Garten auch das Haus von Monet. Auch dort konnten wir hineingehen und uns angucken, wie der Künstler gelebt hat. Das war sehr interessant, da man dort noch die alten Möbel sehen konnte – zusätzlich waren dort auch noch weitere Gemälde ausgestellt. Am Ende haben wir noch einige Souvenirs im Shop gekauft, noch mehr Fotos gemacht und sind dann mit dem Bus wieder zurück nach Vincennes gefahren. Bei der Rückkehr durch Paris haben wir noch mit dem Bus eine Stadtführung entlang der Seine gemacht – hier haben wir auch unseren ersten Blick auf den Eiffelturm erhascht und die ersten Fotos vom Turm gemacht. Die Stimmung im Bus war super, es wurde gesungen und geredet!

Freitag, 27. September

Am Freitag trafen wir uns um 9 Uhr – dieses Mal wieder an der Métrohaltestelle vor dem Schloss: Es ging wieder nach Paris! Wir hatten uns schon alle darauf eingestellt, dass wir viel laufen müssten. Aber erst einmal sind wir mit der Métro bis zur Station „Hôtel de ville“ zum Rathaus von Paris gefahren – und auf dem Weg dahin passierte es: Einige Schülerinnen und Schüler waren schon in einer Métro, in die wir nicht alle schnell genug eingestiegen sind. Glücklicherweise war Herr Rohmann bei ihnen und an der nächsten Haltestelle sind sie wieder ausgestiegen und dann in der nächsten Bahn wieder zu uns gestoßen. So sind wir dann doch alle gemeinsam angekommen. Dort haben wir von Madame Lair, der französischen Lehrerin, eine Führung bekommen. Sie hat uns durch das Marais und die älteste Straße von Paris geführt, auf die Place des Vosges, auf die Ile St Louis, zur Kathedrale Nôtre Dame, an den Bouquinistes am Seineufer vorbei – inklusive des nun schon obligatorischen Piqueniques auf einer Seine-Insel bei wunderschönem Sonnenschein. Gestärkt ging es dann ins Musée d’Orsay. Dort hatten wir dann wieder Gelegenheit mit deutschen Audioguides das Museum zu besichtigen. Allein das Gebäude – ein ehemaliger Pariser Bahnhof – war sehr beeindruckend. Die französischen Schülerinnen und Schüler hatten in der Zeit wieder eine Führung in französischer Sprache. Nach der Besichtigung sind wir durch die Tuilleries zum Louvre gegangen, aber aus Zeitmangel leider nicht mehr in das Museum rein. Dennoch haben wir die Gelegenheit genutzt und sehr viele Fotos im Parc und vor der Pyramide des Louvres gemacht, um dann wieder zur nächsten Metrostation zu laufen und dann wieder nach Hause zu fahren. Es war ein schöner, aber auch sehr anstrengender Tag, an dem wir über 20 000 Schritte gelaufen sind!

Samstag/Sonntag, 28./29. September

Das Wochenende haben wir größtenteils in unseren Gastfamilien verbracht. Einige sind mit ihren Familien wieder ins Zentrum von Paris zum shoppen gefahren, oder haben sich dort noch einmal mehr die Stadt angeguckt und viele verschiedene Sehenswürdigkeiten besichtigt, z.B. den Eiffelturm, den Louvre oder die Katakomben.

Am Samstag gab es um 17 Uhr noch eine deutsch-französische Party in der Schule. Jeder hat etwas zu Essen oder Trinken mitgebracht. Es wurde Musik gespielt und viel dazu getanzt. Anschließend haben wir im Rekordtempo aufgeräumt und die Schule gegen 20.30 Uhr wieder verlassen. So haben wir alle die letzten beiden Tage in Frankreich noch genossen.

 

Montag, 30. September

Am Montag trafen wir uns um 8 Uhr vor dem Rathaus von Vincennes. Dort verabschiedeten wir uns von unseren Austauschschülern und ihren Familien. Gemeinsam sind wir dann vom Rathaus zum Bus gegangen und haben schnell das Gepäck eingeladen um dann blitzschnell die besten Plätze im Bus zu sichern. Fröhlich quatschend sind wir dann so wieder zurück nach Castrop-Rauxel gefahren, haben im Bus Fotos ausgetauscht, Geschichten erzählt oder auch schon Mathe für die nächsten Arbeiten gelernt. Außerdem beschäftigte uns alle die Frage, was wir mit unseren französischen Gästen im Mai beim Gegenbesuch unternehmen würden? Wir werden sehen…

Maja Liebethal, 8e

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