Die Studienfahrt des Leistungskurses Sozialwissenschaften führte die vierzehn Schülerinnen und Schüler in Begleitung von Frau Limhoff und Herrn Unger vom 25.09.2023 bis zum 29.09.2023 zum Hauptsitz der EU, in die belgische Hauptstadt Brüssel.

Am Montag ging es am Dortmunder Hauptbahnhof los, Brüssel (Gare du Midi) konnte entspannt und ohne Komplikationen nach insgesamt gut dreieinhalb Stunden erreicht werden. Gestärkt und voller Tatendrang begab sich die Gruppe zum Grand-Place, um mit Guide Peter auf dreistündige Erkundungstour durch Brüssel aufzubrechen. Peter schaffte es dabei nicht nur, alle zentralen Sehenswürdigkeiten in einem atem- und pausenlosen Vortrag zu präsentieren. Viel mehr wurde auch deutlich, welche Bedeutung Art Nouveau und insbesondere Victor Horta für Brüssel haben. Bestens informiert und nur leicht geschafft ließ die Gruppe dann den ersten Abend ausklingen.

Der Dienstag begann mit einer individuellen Erkundung des Parlamentariums, in dem sich die Schülerinnen und Schüler multimediale Einblicke in den europäischen Einigungsprozess und dabei insbesondere in die Bedeutung des Parlaments verschaffen konnten. Im Anschluss wurden im Haus der europäischen Geschichte bei einer zweistündigen Führung vielfältige Informationen zur Entstehung und Entwicklung der EU nach dem zweiten Weltkrieg anschaulich und auf sehr interaktive Weise vermittelt, Fragen geklärt und neue Perspektiven entwickelt.

Der Nachmittag stand im Zeichen des einstündigen Abgeordnetengesprächs mit Dennis Radtke (CDU), MdEP, mit dem der Kurs über erneuerbare Energien, den Klimawandel, wachsende soziale Ungleichheit, Herausforderungen der EU-Außengrenzen, die Weiterentwicklung der EU und nicht zuletzt Bedrohungen der Demokratie z.B. durch Populismus und gesellschaftliche Entfremdungsprozesse fundiert diskutierte. Dabei wurden sowohl deutsche als auch europäische Perspektiven gezielt in Betracht gezogen. Anschließend konnte noch ein Blick ins Parlament selbst geworfen werden und vertiefende Details z.B. zur Arbeit des Übersetzungsdienstes in Erfahrung gebracht werden.

Mit Fort Breendonk stand am Mittwoch ein Ort der Täter des zweiten Weltkriegs außerhalb Brüssels im Blickpunkt. Dort bekam die Gruppe im Rahmen einer knapp zweistündigen Führung von Guide Michel eine überaus eindrucksvolle Vorstellung von der Situation der Inhaftierten vermittelt. Es gab im Anschluss vieles zu besprechen und zu verarbeiten, was nicht zuletzt an Michels sehr anschaulicher, emotionaler und unmittelbarer Form der Darstellung lag. Mit einem gemeinsamen Abendessen fand der Tag dann seinen Ausklang.

Am Donnerstag traf der Kurs im Gebäude Charlemagne auf Hussein Sattaf, einen deutschen Mitarbeiter der Europäischen Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (HADEA, Brüssel), um mit ihm über die Arbeit der europäischen Kommission, ihre Aufgaben und wichtige Themen der Zukunft zu sprechen. Thematische Schwerpunkte stellten dabei u.a. der Klimawandel, E-Mobilität und die anstehenden Wahlen zum europäischen Parlament im Jahr 2024 dar.

Im Gebäudekomplex schräg gegenüber ging es am Nachmittag nach einer mittäglichen Ruhepause im Parc du Cinquantaire weiter. So konnten Einblicke in die Arbeit des europäischen Rates im Rahmen einer Führung durch das Justus-Lipsius- und das Europa-Gebäude genommen werden.

 

Am abschließenden Freitag stand die europäische Außen- und Sicherheitspolitik beim Europäischen Auswärtigen Dienst im Mittelpunkt. Hier wurden in einem 75-minütigen Gespräch mit der Österreicherin Margareta Ploder, Deputy Head of Division for Policy Coordination, Fragen zur Cyber-Sicherheit, zu Waffenlieferungen, zum Klimawandel, zur (Un)Abhängigkeit der EU v.a. von China, zur Bedeutung Afrikas und zur Erweiterung der EU lebhaft und sehr differenziert diskutiert.

Während das Wetter sich bis zu diesem Zeitpunkt von seiner besten Seite zeigte, wurde die anschließende Tour zum Atomium mit einem massiven Regenschauer eingeleitet, der aber kein größeres Hindernis darstellte. Das Atomium wurde selbstständig erkundet, um Eindrücke zu diesem Wahrzeichen Brüssels zu gewinnen.

Neben dem o.g. Programm ergaben sich viele Gelegenheit, um in der Freizeit individuellen Interessen nachzugehen, kulinarischen Verlockungen zu erliegen, die eigene Fitness zu verbessern, weitere Museen zu erkunden, Geburtstage zu feiern oder gemeinsam zu spielen.

Die abendliche Rückfahrt verlief bis Köln reibungslos, wurde danach jedoch leider deutlich komplizierter. Selbst ein längerer Aufenthalt am Wuppertaler Hauptbahnhof konnte den sichtlich erschöpften Kurs aber nicht davon abhalten, schließlich um kurz vor Mitternacht in Dortmund anzukommen.

Tim Unger, StD

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