Liebe Schulgemeinde, liebe Ehemalige,
der diesjährige Literaturkurs lädt Sie alle herzlich zur Theateraufführung am 10. und 11. April um jeweils 19.00 Uhr in die Aula des EBG ein.
Wie auch in den letzten Jahren können Sie/könnt ihr auf eine grandiose Darbietung gespannt sein.
Maya Kühn und Ute Richter
Die Menschen in Schöne neue Welt leiden nicht daran, dass sie lachen, statt nachzudenken, sondern daran, dass sie nicht wissen, worüber sie lachen und warum sie aufgehört haben, nachzudenken.
(Neil Postman)
Schöne Neue Welt
In der SCHÖNEN NEUEN WELT im Jahre 632 nach Ford spielen Krieg, Krankheit, Armut, Sorgen und Langeweile keine Rolle mehr. In diesem totalitären System sind alle Menschen glücklich. Hier gehört jeder jedem, Sauberkeit kommt gleich nach Fordlichkeit, Schwangerschaftssimulationen ersetzen den Kinderwunsch und Kinder kommen perfekt aus der Retorte, genetisch im Bokanowski-Verfahren hergestellt und durch Emotional-Engineering genormt, sodass jeder seine Aufgabe seiner Kaste gemäß im Kollektiv perfekt UND in Zufriedenheit erfüllen kann. Wenn dennoch Langeweile oder Unzufriedenheit drohen, schaffen Sex mit jedem, Konsum und die Droge Soma Abhilfe. Sozialverträgliches Ableben in der Lethalkammer schützt vor den unangenehmen Folgen des Alterns und vor Überbevölkerung. Das Individuum zählt nichts, denn das Wohl des Kollektivs steht über allem.
Trotz dieser Wohlfühlatmosphäre können sich der junge Alpha plus Bernard Marx und sein Freund Helmholtz Watson nicht wirklich mit diesem System anfreunden, denn beide haben ihre eigenen Werte und Vorstellungen von der Welt, vielleicht ist ja auch bei ihrer Herstellung in der Flasche ein Fehler passiert.
Bei einem aufregenden Ausflug in die äußere Zone, den Bernard mit der wunderschönen Lenina Crowne unternimmt, begegnen sie John Savage, einem „Wilden“ aus der äußeren Zone, den sie mit in ihre Welt nehmen und dort wie ein Zootier präsentieren. John stellt dabei ihre befriedete Welt durch seine Bildung aus Shakespeares Werken komplett auf den Kopf.
Die „schöne neue Welt“ erscheint John am Anfang als ideale Welt, doch erkennt er nach und nach auch ihre Schattenseiten. Zudem verwirren John noch seine starken Gefühle für Lenina, eine Beta, und ihr unterschiedliches Verständnis von Liebe.
John versteht die Welt nicht mehr…….
Der echte Weltcontroller — Aldous Huxley
Aldous Huxley wurde 1894 in England geboren und aufgezogen. Ab 1919 arbeitete er als Journalist und Theaterkritiker. Neben seinem berühmtesten Werk, der Dystopie „Brave New World“, hat er ein Dutzend Romane zudem Erzählungen, Reiseimpressionen und Theaterstücke verfasst. Seine Themen zeugen von einer breiten Gelehrsamkeit von der abendländischen Kulturgeschichte bis hin zu Texten über die Abwasserproblematik von LA.
„Orwell fürchtete diejenigen, die Bücher verbieten. Huxley fürchtete, dass es eines Tages keinen Grund mehr geben könnte, Bücher zu verbieten, weil keiner mehr da ist, der Bücher lesen will. Orwell fürchtete jene, die uns Informationen vorenthalten. Huxley fürchtete jene, die uns mit Informationen so sehr überhäufen, dass wir uns vor ihnen nur in Passivität und Selbstbespiegelung retten können. Orwell befürchtete, dass die Wahrheit vor uns verheimlicht werden könnte. Huxley fürchtete, dass die Wahrheit in einem Meer von Belanglosigkeiten untergehen könnte.“ Postman, Neil, Wir amüsieren uns zu Tode, S. Fischer Verlag Frankfurt am Main, 7. Aufl. 1987. (S. 7f)
„Wenn ein Volk sich von Trivialitäten ablenken lässt, wenn das kulturelle Leben neu bestimmt wird als eine endlose Reihe von Unterhaltungsveranstaltungen, als gigantischer Amüsierbetrieb, wenn der öffentliche Diskurs zum unterschiedslosen Geplapper wird, kurz, wenn aus Bürgern Zuschauer werden und ihre öffentlichen Angelegenheiten zur Variété-Nummer herunterkommen, dann ist die Nation in Gefahr – das Absterben der Kultur wird zur realen Bedrohung.“ Postman, Neil, Wir amüsieren uns zu Tode, S. Fischer Verlag Frankfurt am Main, 7. Aufl. 1987.(S. 190)
Bericht der Aufführungen von 2017 und 2018 finden Sie hier: